Kettenhemd selber bauen Material Auswahl
Bei der Materialauswahl für Kettenhemden ist
Metalle
- Eisen ist die erste Wahl für historische Kettenhemden. Es ist vergleichsweise weich und damit gut für vernietete Ringe geeignet. Suche nach weichgeglühtem Eisendraht. Es ist kein Problem, wenn der Draht ein Bisschen rostig ist. Eisen-Draht von Ironskin gibt’s hier.
- Stahl ist Eisen mit einem geringen Anteil an Kohlenstoff und anderen Elementen. Er ist hart und daher gut für unvernietete Ringe geeignet. Suche nach Federstahl oder Edelstahl. Historische Kettenhemden wurden nicht aus Stahl gemacht.
- Titan ist die Wahl für ultraleichte Ringe. Im Mittelalter gab es kein Titan. Heut kann es aber benutzt werden um vernietete Ringe herzustellen, die einigermaßen historisch aussehen. Daher ist es beliebt bei Mittelalter-Kampfsportlern. Leider ist Titan teuer. Außerdem wird es beim verformen schnell brüchig. Das macht Titan schwer zu verarbeiten.
- Aluminium ist fast so leicht wie Titan, aber viel günstiger. Aluminium gab es im Mittelalter nicht. Es wird auch schnell brüchig wenn man es verformt.
- Kupfer ist sehr weich und leicht zu beschaffen. Man kann Kupferdraht aus Stromkabeln benutzen um zu üben wie man vernietete Ringe bastelt. Im Mittelalter wurden Kupferlegierungen, bevorzugt, weil sie besser vor Korrosion schützen.
- Kupferlegierungen sind Mischungen aus Kupfer und anderen Metallen. Messing ist zum Beispiel eine Mischung aus Kupfer und Zink. Bronze ist eine Mischung auf Kupfer und Zinn. Die beiden sind sich sehr ähnlich. Daneben gibt es auch Mischungen mit Kupfer, Zink und Zinn. Daher ist der Ausdruck Kupferlegierung besser. Ringe aus Kupferlegierungen wurden in historischen Kettenhemden zur Dekoration verwendet.
- Gold ist sehr weich, aber viel zu schwer und teuer. Goldringe wiegen etwas 2,5 mal mehr als Eisenringe. Gold wurde in der Geschichte fast nie für Kettenhemden verwendt.
Beschichtungen
- Rostschutz: Eisen und Stahl können mit Nickel oder Zinc beschichtet werden, um sie vor dem Rosten zu schützen. Diese Schutzschicht kann mit Hitze oder Säure entfernt werden. Wenn Kettenhemden in Benutzung sind, reiben die Ringe aneinander. So wird Rost auf natürliche Weise abgerieben. Daher braucht ein Kettenhemd aus Eisen keinen Rostschutz, wenn es regelmäßig benutzt wird. Es sollt trocken gelagert werden. Schweiß muss abgewaschen werden. Es hilft auch die Ringe leicht in Öl einzureiben
- Farbe: Aluminium, Titan und Niob bilden Oxidationsschichten auf ihrer Oberfläche. Diese Schichten schützen das innere Metal vor dem Rosten. Man kann die Schichten künstlich vergrößern. Das bewirkt, dass die Ringe farbig erscheinen. Suche nach anodisierten Ringen. Ringe können auch bemalt werden. Aber eine anodisierte Beschichtung hält in der Regel besser.
Härte
Für fest verschlossene Ringe ist es gut, weich zu sein. Das beinhaltet vernietete, verschweißte und gestanzte Ringe. Ringe aus weichem Metall können sich verformen, wenn Kraft auf sie einwirkt. Durch das Verformen nehmen sie Energie der Krafteinwirkung auf. Das Verformen hilft, die Kraft auf Nachbarringe zu verteilen. Bei unvernieteten Ringen ist das anders. Unvernietete Ringe müssen aus hartem Metall sein. Es verhindert, dass sich die Ringe aufbiegen können. Hartes Metall ist aber auch leichter brüchig. Es kann sich weniger verformen und damit weniger Energie aufnehmen. Daraus folgt, dass unvernietete Ringe weniger Energie an Nachbarringe abgeben können.
Draht-Durchmesser
Die Größe eines rings wird durch seinen Innendurchmesser bestimmt. Ich empfehle den Draht-Durchmesser 1/6 bis 1/7 so groß wie den Ring-Durchmesser zu wählen. Normalerweiße wird Draht in Stärken von 1.0mm, 1.2mm und 1.4mm angeboten. Mit 1.0mm Draht kann man 6mm und 7mm Ringe machen. Mit 1.2mm Draht kann man 8mm und 9mm Ringe machen. Und mit 1.4mm Draht kann man 10mm und 11mm Ringe machen.
Lies mehr über die besten Drahtstärken und Ringgrößen.
Oder schau dir Irosnkins Draht an.
